Stiftung Naturschutz
Stiftung Naturschutz

Frag die Graserinnen

Darf ich die Tiere füttern?

 

Nein bitte nicht. Die Tiere sind das balaststoffreiche, gesunde Weidefutter gewohnt. Mitgebrachtes Futter ist viel zu nährstoffreich für die Tiere und kann sie töten.

Übertragen auf die Welt der Menschen: Wenn am Wochenende Besuch kommt und den Kindern eine Tafel Schokolade mitbringt wird ihnen das nicht schaden. Wenn aber täglich mehrere oder gar viele Leute das gleiche tun schon!

Unsere Weiden werden täglich von sehr vielen Leuten besucht...

Auch über den Zaun gereichtes Gras oder Laub aus der Umgebung lenkt die Tiere von Ihrer Arbeit ab: Sie verdienen Ihr Geld mit Landschaftspflege, das heißt mit dem Abfressen der jeweiligen Koppel.

Bitte nur schauen, nicht füttern und berühren.

Darf mein Hund zu den Tieren ? / der will nur spielen...

 

Hunde werden von den Weidetieren als Wölfe wahrgenommen. Auch wenn die Graserinnen ruhig zu bleiben scheinen stresst sie die Anwesenheit fremder Hunde wegen deren Verwandtschaft zum Fressfeind Wolf immer. "Spielende Hunde" müssen die Tiere aus Selbstschutz als Angreifer ansehen und entweder flüchten oder sich verteidigen.

Wenn Wasserbüffel, Rinder oder Esel, Schaf- oder Ziegenböcke sich zur Verteidigung genötigt sehen, kann dies zu Ungunsten des Hundes ausgehen. Auch für Menschen am Hund besteht dann Gefahr.

Was sollen die Zäune? Die Schafe könnten doch auch gehütet werden.

 

Die Hütehaltung ist nur bei Schafen in sehr großen Herden (mehrere hundert  Tiere) wirtschaftlich tragbar. Das erfordert dann auch viel größere Weideflächen als in der Region bisher vorhanden.

Naturschutzfachlich besonders günstig ist je nach Pflanzenbestand oft die Beweidung mit mehreren Tierarten (Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde, Esel...) Das geht nur mit einem Zaun, der für alle diese Tierarten hütesicher ist.

Der Elektrozaun mit 5 gespannten Drähten an Holzpfählen fällt im Landschaftsbild viel weniger auf als andere Weidezäune und ist für Wildtiere wie z.B. Rehe und Wildschweine fast uneingeschränkt und sicher passierbar.

Im Gegensatz zu immer wieder auf- und abgebauten Mobilzäunen können sich die Wildtiere an die Drahtzäune gut gewöhnen.

Schadet die Beweidung dem Wald?

 

Durch die Beweidung entsteht aus dichtem Forst ein lichter Weidewald. Auf dem Boden können dadurch viele seltene und gefährdete Kräuter der Heiden und Weiderasen wachsen. Ein vielfältiger Lebensraum  für seltene und gefährdete Kleintier- und Vogelarten entsteht, die in der heute typische Landschaft unserer Region aus Stadt, Feld, Wald und Wiese ansonsten keinen Lebensraum mehr finden würden. Lebensräume für diese früher in der Region verbreiteten aber heute selten gewordenen Arten wieder neu zu schaffen ist das naturschutzfachliche Ziel der Waldweide. Die auf den vergleichsweise kleinen Teilflächen in Naturschutzgebieten entstehenden lichten Weidewälder erhöhen zusammen mit den nach wie vor viel großflächigeren, dichter bewachsenen Waldflächen der Umgebung die Lebensraum-Vielfalt als Grundlage für die Artenvielfalt.

Der lichte Wald, die "halboffene" Weidelandschaft ist das in Mitteleuropa natürliche Landschaftsbild. Dichte Forste wie wir sie heute als Wald bezeichnen sind in ihrer Ausschließlichkeit im wesentlichen ein Produkt der letzten 200 Jahre.

Der große Abstand zwischen den Bäumen und die geringere Konkurrenz durch die niedrigere und lichtere Kraut- und Strauchschicht macht für den einzelnen Baum mehr Bodenwasser verfügbar als in einem dichten Wald.

Darf ich auf die Weide wenn die Tiere drauf sind?

 

Bitte nur an den Stellen an denen dies durch Klapptore oder Überstiege vorgesehen ist. Auf jeden Fall sollten Sie - zumal es sich in der Regel um Naturschutzgebiete handelt, in denen das Verlassen der Wege sowieso nicht erlaubt ist - auf dem markierten Weg bleiben. Wenn Sie einen Hund dabei haben, halten Sie ihn an der kurzen Leine bei Fuß. Halten Sie ihn ruhig! Falls Ihr Hund sich mit einem Weidetier anlegt, lassen sie sofort die Leine los! Rinder und Esel sind stärker als wir Menschen.

Frieren die Tiere nicht ? / Brauchen die Tiere keinen Stall ?

 

Nein die Tiere sind das ganze Jahr im Freien und entwickeln dadurch ein jeweils den Jahreszeiten angepasstes Fell. Nur bei starkem Regen und Wind nehmen sie den auf jeder Koppel vorhandenen natürlichen oder künstlichen Wind- und Regenschutz überhaupt an und stellen sich unter.

Wo wohnen die Tiere ?

 

Sie ziehen das ganze Jahr von Weide zu Weide. Wenn eine Weide-Arbeit erledigt ist werden sie zur Nächsten gebracht.

In den Stall müssen Sie nur in Notlagen, also wenn hoher Schnee liegt oder sie krank sind.

Wer kümmert sich um die Tiere ?

 

Wir sind ein Team von mehreren Personen, die sich die tägliche Pflege und Kontrolle der Tiere und Weideflächen aufteilt. Die jeweils diensthabende Person ist über das Weidetelefon 07251-98198150 jederzeit zu erreichen.

Was sind das für Tiere ?

 

Buren-Ziegen

Haar-Schafe (sie werden nicht geschoren sondern verlieren im Frühjahr ihren Winterpelz von selbst) der Rassen Barbados Blackbelly, Wiltshire Horn und Dorper

Galloway-Rinder

Zwergzebu-Rinder

Provence-Esel

Wasser-Büffel

Druckversion | Sitemap
© Stiftung Naturschutz